Nach drei Monaten Homeoffice hatten mein Kollege und ich in der letzten Woche unseren ersten Außeneinsatz in Süddeutschland. Es kam uns vor wie bei einem Schulausflug. Erst das Packen der Tasche am Vorabend mit Doublecheck, ob auch an alles gedacht war. Ungewohnt früh aufstehen, eine lange Anreise mit dem Auto, Pausen auf wenig einladenden Rasthöfen und die erwartungsvolle Ankunft am Ziel unserer Reise. Wir trafen die Menschen, die wir vorher nur über Videokonferenzen kennengelernt hatten. Fachkundig und stolz zeigten sie uns ihre Produktionshallen und das Logistikzentrum. Wir sahen viele Details, die wir in den Remotemeetings so nicht aufgenommen hatten, bekamen eine Vorstellung von den Dimensionen der Produkte und Entfernungen, die die Materialien täglich zurücklegen müssen. Es war ein langer, aber erkenntnisreicher erster Tag. Am Abend beim Italiener konnten wir bei Pizza und Bier unsere Eindrücke austauschen und vertiefen, bevor es dann zeitig ins Bett ging. Am nächsten Tag standen Workshops und Interviews an.
Am folgenden Morgen ging es zeitig wieder zum Kunden. Diesmal führte uns der Weg in einen Meetingraum, den wir bereits aus den Videokonferenzen kannten. Unsere Ansprechpartner waren sehr zuvorkommend und versorgten uns mit reichlich Informationen und Details zu ihren Prozessen und Systemen. Aber das war auch schon in den Remotemeetings zuvor so. Es war ein anstrengender Tag, da wir ständig im Dialog mit unseren Ansprechpartnern standen. Auch während des Mittagessens in der Kantine ging der fachliche Austausch weiter, etwas gespickt mit ein paar privaten Worten zu Urlaubszielen und aktuellen Themen. Am Abend verabschiedeten wir uns und bedankten uns für die zwei erkenntnisreichen Tage. Nach vier Stunden zum Glück staufreier Fahrt waren auch wir wieder zu Hause und konnten noch ein kurzes Gespräch mit unseren Lieben führen.
Was nehme ich nun von diesen beiden Tagen mit? Der Präsenztermin bei unserem Kunden war wichtig, um die Begebenheiten im Unternehmen besser kennenzulernen und auch unseren Ansprechpartnern mal physisch zu begegnen. Aber ich bin froh, dass wir die nächsten Meetings wieder remote abhalten werden. Weniger Reisestress, keine verlorene Zeit im Auto und ein besseres Gefühl für die Umwelt. Für die Zukunft werden wir mehr Meetings remote abhalten, aber auf Präsenztermine nicht verzichten. Allerdings wird sich das auf deutlich weniger Besuche reduzieren. Was hat der Kunde davon? Mehr Flexibilität in der Terminfindung und dadurch kürzere Projektlaufzeiten bei gleichbleibender Qualität! Außerdem fällt ein Großteil der nicht zu vernachlässigenden Reisekosten weg. Also eine Win-Win-Situation par exellence!
Es grüßt Sie herzlich
Bernd Reineke