Kurz & Bündig: Peitscheneffekte

Der Peitschen-Effekt (engl. bullwip effect) beschreibt ein zentrales Problem im Supply-Chain-Management: Bereits leichte Schwankungen in der Marktnachfrage können sich bei den vorgelagerten Produktions- und Lagerstufen aufschaukeln wie ein Peitschenhieb. Erkennbar sind sie durch Lieferbereitschaftsgradschwankungen mit Varianzen ab fünf Prozent.

Unser Tipp: Eine erste Dämpfung des Peitscheneffekts wird durch die direkte Bedarfsweiterleitung über mehrere Produktions- oder Lieferstufen hinweg erzielt. Zu beachten ist bei bestandsschonenden Pull-Systemen, dass diese dadurch nicht wieder zu Push-Systemen werden. Weiterhin dämpft sich der Peitscheneffekt durch angepasstes Bestandsmanagement und durch ausreichende Flexibilität in der Produktion. Das Kostenoptimum zwischen beiden Maßnahmen ist mittels geeigneter Simulationswerkzeuge zuverlässig ermittelbar.

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Prof. Dr. Andreas Kemmner
Prof. Dr. Kemmner ist Co-CEO der Abels & Kemmner Group und hat in 30 Jahren Beratertätigkeit in Supply Chain Management und Sanierung weit über 200 nationale und internationale Projekte durchgeführt und war über 10 Jahre der einzige öffentlich bestellte Sachverständige für die Wirtschaftlichkeitsbeurteilung von Industriebetrieben in Deutschland. 2012 wurde er von der WHZ zum Honorarprofessor für Logistik und Supply Chain Management bestellt. Die Ergebnisse seiner Projekte wurden bereits mehrfach ausgezeichnet.
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