Die Rohstoffe werden knapp, die Nachfrage beim Kunden wächst – das ist eine große Herausforderung für jede Supply Chain. ASK Chemicals, einer der weltweit größten Anbieter von Gießerei-Chemikalien, hat auf diese schwierige Marktsituation gut reagiert: Mit DISKOVER SCO für Forecast und Verbunddisposition konnte das Unternehmen mit Stammwerk in Wülfrath den Absatz- und Bedarfsplanungsprozess optimieren. In Verbindung mit dem führenden ERP-System sind so weitestgehend automatisierte und durchgängige Absatz- und Bedarfsplanungsprozesse entstanden, die trotz minimiertem Aufwand zu besseren Ergebnissen führen. So konnte bei verminderten Lagerbeständen eine erhöhte Lieferbereitschaft erzielt werden.
Die ASK Chemicals GmbH beschäftigt 1.800 Mitarbeiter und stellt weltweit maßgeschneiderte Produkte für die Gießerei-Industrie sowie Kunstharze und Spezialprodukte her. Zudem zeichnen technische Services vor Ort das innovative Unternehmen aus. Das Produktportfolio umfasst allein im Bereich Gießerei-Hilfsmittel wie Binder, Schlichten, Speiser, Filter und Trennmittel sowie metallurgische Produkte wie Impfmittel, Impfdrähte und Vorlegierungen für den Eisenguss. ASK Chemicals bietet also ein breites Produktportfolio mit vielen Varianten. Wenn ein solch breites Portfolio, wie im Falle von ASK, aus mehreren Unternehmen zusammengetragen wurde, erschwert das zusätzlich dessen Handhabung.
Mehr Harmonie im Planungs-Prozess
ASK ist im Jahre 2010 aus einem Joint Venture von Clariant und Ashland entstanden. Fabian Gasczak, Manager Supply Chain Planning bei ASK Chemicals im Stammwerk Wülfrath: „Die heterogenen Strukturen zur Planung und Steuerung der Beschaffung und Produktion mussten auf das neue Unternehmen abgestimmt werden.“ Um trotz der stark wachsenden Nachfrage auch kurzfristige Kundenaufträge bedienen zu können, waren die Abläufe bei ASK Chemicals durch ad hoc Planungs- und Steuerungsaktionen geprägt. Die Ursache für den hohen Aufwand und Abstimmungsbedarf zur Feinsteuerung der Produktion lag dabei in der übergeordneten Planung, denn das aktuelle Marktgeschehen floss nicht durchgängig in den Planungsprozess ein. Die dadurch fehlenden Prognosen sowie ungenügende Sicherheiten zur Abfederung von Absatzschwankungen führten schließlich zu dem hohen Planungsaufwand. Gasczak: „Deshalb haben wir entschieden, den Planungsprozess grundlegend neu aufzusetzen und mit einer geeigneten Software zu unterstützen.“ Nach einer umfassenden Analyse, die Abels & Kemmner beratend begleitete, wurden bei ASK Chemicals passende Methoden und geeignete Tools eingeführt, welche die notwendig gewordenen neuen Strukturen zementierten. Seitdem optimiert DISKOVER SCO die Planung für Forecast und Verbunddisposition, zumal das Tool speziell für die Dispositionsoptimierung komplexer Supply Chains ausgelegt ist.
Bessere Ergebnisse bei geringerem Aufwand
Zu besseren Planungsergebnissen bei gleichzeitig minimalem Aufwand für Planung und Steuerung zu kommen, musste der Planungsprozess entsprechend angepasst werden. Gasczak erklärt: „Über statistische Prognosen sollten die zukünftigen Bedarfe – also alle zu disponierenden Produkte – weitestgehend automatisiert mittels Software geplant werden. Vertriebsinformationen sollten diese statistischen Prognosen zudem ergänzen, um aktuelles Marktgeschehen mit in die Prognosen einbeziehen zu können. Erfolgt der Abgleich dieser Daten weitestgehend automatisiert, muss sich der Absatzplaner nur noch um die Prognosen mit abweichen Daten kümmern – was viel Zeit und Aufwand spart.“ Dies erfordert allerdings auch die Schaffung passender Rahmenbedingungen.
Ausnahmen bestätigen die Regel
Denn auch hier gilt: keine Regel ohne Ausnahme. Die Disposition kann also nicht zu 100% automatisiert erfolgen, es müssen auch Sonderfälle Berücksichtigung finden. Neue Produkte und Produktvarianten haben z. B. keine Vergangenheitswerte und sind daher nicht prognostizierbar. Sie müssen ebenso manuell geplant werden wie auslaufende Produkte, für die keine statistischen Prognosen mehr gerechnet werden. Aktionen oder Neulistungen und Abkündigungen von Kunden müssen ebenfalls erfassbar sein.
Differenziertere Planungsebenen und statistische Verfahren
Um präzise Analysen durchführen zu können, bedarf es zudem einer Software, die es dem Vertrieb leicht macht, diese Ausnahmen zu identifizieren. Das Tool muss deshalb auch im Stande sein, die Planung auf Artikel-Ebene des Kunden zu beschreiben und nicht nur auf Stücklisten-Ebene der Komponenten. Mathematisch-statistisch sollte das APS-System außerdem automatisch ermitteln können, welche Prognose- und Sicherheitsbestandsverfahren am besten geeignet sind, um die gewünschte Lieferbereitschaft mit möglichst geringem Bestand zu erreichen. In der Praxis ist gerade diese Auswahl meistens nicht optimal, weil das Know-how über die unterschiedlichsten Verfahren fehlt und die eingesetzten ERP-Systeme solche Variantentests meist nicht zulassen.
Hohe Planungsqualität durch verschiedene Algorithmen
Nun mag man denken, dass so viele Spezialfunktionen nicht zwingend zur Steigerung der Planungseffizienz betragen. Genau das ist aber der Fall: Analysen bei ASK Chemicals zeigten, dass der Anteil der automatisch prognostizierten Artikel sehr hoch ist. So wird eine Reihe von Artikeln verbrauchsgesteuert über Meldebestandsverfahren disponiert – insbesondere im Bereich der Rohstoffe. Mit Hilfe der Absatz- und Prognosezahlen werden dabei stets neue Meldebestände ermittelt und über Standard-BAPIs an das SAP-System übergeben. Andere Artikel werden mit Planprimärbedarfen geplant. Bei diesen Artikeln werden die Vorplanungswerte mit der identifizierten Strategiegruppe an das SAP-System übergeben. Die wenigen noch verbleibenden Ausnahmen können vom Vertrieb bequem von jedem Punkt der Welt aus „manuell” geplant werden. Aus den integrierten Optimierungsalgorithmen, die im Rahmen der Simulation angewendet werden, ergibt sich zudem eine sehr hohe Planungsqualität. Dabei werden die Planungssituationen der Vergangenheit nachgestellt und alternative Methoden zur Bestimmung der Sicherheitsbestände, Prognosen und Disposition sowie deren Parameter angewendet, um letztlich zu einer möglichst optimalen Disposition zu gelangen.
Flexible Software mit Bedienkomfort
Weltweit sind nur wenige Softwaretools in der Lage, ERP-Systeme bei der Optimierung der Planung und Disposition optimal zu unterstützten. „Wir haben uns für DISKOVER SCO der SCT GmbH entschieden, da bei diesem System sowohl die Programmiertechnologie als auch die Methodenkompetenz am meisten überzeugte“, erklärt Gasczak.
„Die APS (Advanced Planning and Scheduling) Software, die wir für Sales-Forecast und die Verbunddisposition einsetzen, ist mit modernsten Java-Technologien entwickelt worden – sie lässt sich also schnell und leicht möglichen neuen Anforderungen anpassen.“ Auf Knopfdruck lassen sich zudem die angebotenen Methoden auf die Möglichkeiten des zum Einsatz kommenden ERP-Systems reduzieren. Das macht die hohe Kompatibilität zu ERP-Systemen und die hohe fachliche Methodenkompetenz des APS-Tools leicht sichtbar. Durch einfaches Klicken können sogar erweiterte Methoden gewählt werden, die in bestimmten Planungsfällen zu noch besseren Ergebnissen führen. In einer solchen Konfiguration nutzen Anwender das Simulations-Tool sogar als Frontend. Verzichtet der Anwender jedoch auf diese Sonderfunktionen – und das ist bei ASK der Fall – können die Daten, die DISKOVER aus dem ERP-System über Standardschnittstellen bezieht, im integrierten Regelwerk von DISKOVER SCO analysiert und mit aktualisierten Werten an das ERP-System zurückgegeben werden. So können die Anwender Ihre bereits geschulten ERP-Benutzeroberflächen weiter nutzen. Allerdings wird nicht mehr im ERP-System, sondern in DISKOVER SCO bestimmt, wie die Artikel einzustellen sind und in welcher Form die Absatzzahlen in die Planung und Disposition einfließen sollen.
Konsistente Planungskette steigert Wirtschaftlichkeit
Bei ASK Chemicals ist zudem das DISKOVER-Modul ‚Sales Forecast‘ im Einsatz. Dieses Modul ermöglicht den Vertriebsmitarbeitern als Frontend, ihre Forecasts auf Artikel-Kunden-Ebene zu erfassen und damit in die Planung einfließen zu lassen. Das geschieht übrigens Browser-basiert weltweit und wird zentral verarbeitet – unabhängig vom Standort. In der konsolidierten Planungssicht sind die Zusatzbedarfe bzw. Absatzkorrekturen anschließend sichtbar und werden an die Bedarfsrechnung übergeben. Mit Übergabe dieser Planzahlen und neu berechneten Dispositionsparameter (z. B. Melde- und Sicherheitsbestände) an das SAP-System schließt sich die durchgängige Planungskette.
Fabian Gasczak ist sich deshalb sicher, dass ASK Chemicals mit DISKOVER die richtige Wahl getroffen hat: „Die Planungsqualität hat sich durch den Einsatz dieses Tools klar verbessert. Wir können jetzt viel flexibler Planen und konnten den Planungsaufwand im operativen Geschäft minimieren. Das hat unsere Wirtschaftlichkeit deutlich gesteigert und wir konnten eine branchenführende Stellung erlangen. Davon profitieren insbesondere die Automobilindustrie und der Maschinen- und Anlagenbau.“
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