Kurz und bündig: Feste Losgröße

Die „feste Losgröße“ ist ein Losgrößenverfahren, bei dem ein Fertigungsauftrag oder eine Bestellung bei Lieferanten die in der festen Losgröße definierte Fertigungs- oder Bestellmenge enthält. Ist der Materialbedarf größer als die feste Bestellmenge, so werden so viele Aufträge bzw. Bestellungen ausgelöst, bis die Materialbedarfsmenge erreicht oder überschritten wird. Bei einer festen Losgröße von 25 und einem Bedarf von 60 Stück werden beispielsweise 3 Bestellungen à 25 Stück ausgelöst.

Die „feste Losgröße“ wird vor allem dann verwendet, wenn technische oder organisatorischen Restriktionen diese benötigen. So erfordern bestimmte technische Prozesse, dass mit einer bestimmten Losgröße produziert wird oder Packungsmengen auf Paletten legen eine bestimmte feste Losgröße nahe.

Unser Tipp:Der Mechanismus der „festen Losgröße“ scheint einfach, wird in verschiedenen ERP- und Planungssystemen aber unterschiedlich gehandhabt, z.B. hinsichtlich der Berücksichtigung von Fertigungsausschuss. Bevor Sie mit diesem Losgrößenverfahren arbeiten, sollten Sie deshalb verstehen, wie Ihr Planungssystem an dieser Stelle arbeitet.

Um bei Fertigung oder Bestellung Verpackungs- oder Transporteinheiten einzuhalten, ist es oft geschickter, ein anderes Losgrößenverfahren, wie z.B. die Eindeckzeit, zu verwenden und eine Rundungslosgröße (Losgrößeninkrement) einzustellen. Anstelle mehrerer Fertigungsaufträge, die evtl. alle mit Rüstzeiten und Rüstkosten belegt sind, wird in diesem Falle, realitätsnäher, ein Fertigungsauftrag angelegt.

Die „feste Losgröße“ kann ein interessanter Weg sein, um einen Pseudo-Kanban-Mechanismus aufzubauen, ohne dass dieser im Planungssystem speziell abgebildet sein muss. In diesem Falle wird jeder Fertigungsauftrag oder jede Bestellung beim Empfänger als eine Kanbankarte interpretiert.

Prof. Dr. Andreas Kemmner

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