Unter Bestellkosten werden alle Kosten zusammengefasst, die bei der Abwicklung einer Bestellung anfallen. Hierzu gehören Kosten der Bestellvorbereitung, des Bestellabschlusses sowie die Kosten für die Abwicklung der Bestellung. Neben den Lagerhaltungskosten stellen Bestellkosten die zweite wichtige Kostenkomponente bei der Ermittlung wirtschaftlicher Bestelllosgrößen dar.
Unser Tipp:
Bei der Ermittlung von Bestellkosten für die Berechnung wirtschaftlicher Bestelllosgrößen muss der Begriff der Bestellkosten umfassender ausgelegt werden. In diesem Falle sind unter Bestellkosten alle Kosten zu verstehen, die beginnend mit der Bestellvorbereitung bis zur dispositiven Verfügbarkeit eines Bestellloses auf dem Lager anfallen. Diese umfassenden Bestellkosten können auch Transport-, Wareneingangs- und Qualitätsprüfungskosten enthalten.
Dabei kommt es nicht auf die fixen Bestandteile der Bestellkosten an, sondern nur auf die variablen Kostenanteile, also diejenigen Kosten, die nur anfallen, wenn ein Bestellvorgang angestoßen wird.
Aussagen, die sich auf die Vollkosten einer Bestellung (fixe + variable Kosten) beziehen, sind mit großer Vorsicht zu handhaben. Aussagen wie „Jede Bestellung kostet 50€“ bedeuten lediglich, dass die Jahreskosten der Kostenstelle Einkauf dividiert durch die Anzahl der Bestellungen eines Jahres einen Wert von 50€ pro Bestellung ergeben. Sie stellen keine Aussage zu den Grenzkosten einer einzelnen weiteren Bestellung dar, werden in der Praxis aber oft so verstanden!