Eine Stock Keeping Unit (SKU) bezeichnet ein eindeutig identifizierbares gelagertes Produkt oder eine „Lagereinheit“.

Jede beliebige Ausgestaltungsvariante eines Artikeltyps, die in der Lagerhaltung getrennt von anderen Ausgestaltungsvarianten eines Artikeltyps geführt wird, weil sie entweder für die Inventur, seitens der Materialdisposition oder seitens der Kunden eineindeutig identifiziert werden muss, ist eine eigene SKU. Vordergründig identische Artikel können unterschiedliche SKUs darstellen, wenn sie sich in physischen Merkmalen wie z.B. Hersteller, Material, Verpackung, Verpackungsaufdruck, Größe, Farbe oder in Ausnahmefällen auch in Dienstleistungsmerkmalen wie Garantiebedingungen unterscheiden.

Die Stock Keeping Unit ist damit die feinteiligste Differenzierung von Artikelvarianten.

In vielen Branchen differenzieren Begriffe wie Materialnummer oder Artikelnummer die Artikelvarianten genauso feinteilig. Ein Unterschied besteht gegebenenfalls noch darin, dass unter SKU gelegentlich nur lagerhaltige Materialien (make-to-stock-Artikel) und zumeist nur Fertigartikel verstanden werden, während Artikel- oder Materialnummern auch nicht lagerhaltige, kundenauftragsbezogen gefertigte Materialien sowie Einkaufsmaterial und Halbfabrikate (make-to-order-Artikel) umfassen.

Unser Tipp:

In einigen Branchen, wie beispielsweise der Textilindustrie stellt der Artikel, das Grundprodukt dar, das sich in Größe, Farbe und gegebenenfalls Form weiter ausdifferenziert. In solchen Fällen kann ein Artikel in verschiedenen SKU-Varianten gelagert und von Kunden nachbestellt werden.

Auch innerhalb von Unternehmen haben unterschiedliche Bereiche zuweilen unterschiedliches Verständnis davon, was ein Artikel oder eine Materialnummer ausmacht.  Deshalb ist es immer sinnvoll, bei Diskussionen über Artikel sicherzustellen, dass alle Beteiligten ein einheitliches Verständnis des Begriffs haben.

Prof. Dr. Andreas Kemmner

Prof. Dr. Andreas Kemmner