Rüstzeit bezeichnet den Zeitraum, der benötigt wird, um eine Maschine oder eine Produktionsanlage von der Fertigung eines Produkts auf die Fertigung eines anderen umzustellen. Diese Zeitspanne umfasst das Vorbereiten des Rüstens, das Wechseln von Werkzeugen, Formen oder Vorrichtungen und das Einstellen der Maschine auf die neuen Spezifikationen.

Ziel ist es, die Maschine für den nächsten Produktionslauf vorzubereiten, ohne dabei die Qualität der Produkte zu beeinträchtigen. Rüstzeiten sind ein kritischer Faktor in der Produktionsplanung und -steuerung, da sie direkt die Flexibilität und Effizienz der Produktion beeinflussen. Die Reduzierung von Rüstzeiten kann signifikant zur Steigerung der Gesamtanlageneffektivität (OEE) und zur Reduktion der Produktionskosten beitragen.

Unser Tipp:

Die Rüstzeiten können in die folgenden Segmente unterteilt werden: Rüstvorbereitung, Aufrüsten, Abrüsten und ggf. Rüstnachbereitung.

Die Rüstvorbereitung und die Rüstnachbereitung sind zeitgleich möglich mit der laufenden Fertigung des vorherigen oder nächsten Fertigungsauftrags. Diese vorbereitenden und nachbereitenden Rüstaufgaben nennt man „externes Rüsten“, weil sie sich von dem „internen Rüsten“ unterscheiden, das die Rüstsegmente Aufrüsten und Abrüsten einschließt und nur während des Maschinenstillstands erfolgen kann.

Eine genaue Unterteilung aller Rüstarbeitsgänge in externes und internes Rüsten ist für die Verkürzung der Rüstzeiten entscheidend.

Die Unterscheidung zwischen Auf- und Abrüsten ist auch bei einer detaillierten Planung der Produktion relevant. Dort kann es sogar nötig sein, die Auf- und Abrüstzeiten pro Vorrichtung, Form oder Werkzeug zu erfassen, damit ein Feinplanungssystem die Umrüstzeiten von einem Fertigungsauftrag zum nächsten präziser berechnen kann.

Prof. Dr. Andreas Kemmner

Prof. Dr. Andreas Kemmner