Available-to-promise (ATP) ist ein Konzept der Materialbedarfsplanung, das angibt, zu welchem Zeitpunkt eine bestimme Menge eines Produkts an einen Kunden geliefert werden kann. ATP berücksichtigt sowohl den aktuellen Lagerbestand als auch die geplanten Produktionsmengen und -termine sowie die Bedarfe für bereits vorliegende Kundenaufträge. Bei einer differenzierten ATP-Rechnung kann unterschieden werden, ob ein Liefertermin ermittelt werden soll, zu dem die Gesamtmenge der Kundenauftragsposition vollständig geliefert werden kann oder ob frühere Teillieferungen zugelassen werden. ATP hilft dem Vertrieb, dem Kunden eine realistische Zusage über die Verfügbarkeit und Lieferzeit eines Produkts zu geben.
Unser Tipp:
Eine ATP-Prüfung geht von den im ERP- oder Bestandsmanagement-System hinterlegten Liefer- und Durchlaufzeiten aus und berücksichtigt keine Fertigungskapazitäten. Achten Sie deshalb darauf, dass die Lieferzeiten in Ihrem Planungssystem richtig gepflegt sind. Berücksichtigen Sie bei Durchlaufzeiten in der Produktion, dass sich vor Kapazitätsengpässen Auftragswarteschlangen aufbauen, die die Planlieferzeiten verlängern. Um mit realistischen Zeitwerten bei der ATP-Prüfung zu arbeiten, empfiehlt es sich, diese sensiblen Daten durch Software-Tools zur Dispoparameteroptimierung laufend nachpflegen zu lassen.
Bei einer ATP-Aussage ist auch zu berücksichtigten, dass es sich um eine Momentaufnahme handelt, die die Planungssituation zum Zeitpunkt der Abfrage berücksichtigt. Um Terminzusagen für einen Kunden zu sichern, muss im Planungssystem für die Lieferterminabfrage eine Kundenreservierung eingestellt werden. Achten Sie darauf, solche Kundenreservierungen nach einer gewissen Haltefrist wieder zu löschen, um die Materialplanung nicht durch Reservierungen zu verfälschen, für die Kunden keinen Auftrag erteilt haben. In leistungsfähigen Planungssystemen kann bei einer ATP-Abfrage die Haltefrist einer Kundenreservierung festgelegt werden. Nach dieser Haltefrist löscht das System die Reservierung wieder automatisch.