Disposition von Hair- und Beautytools mit Nachfolgerbeziehungen
Die Evolution des Dispositionsmanagements bei PARSA Beauty
PARSA Beauty begegnet den Herausforderungen der schnelllebigen Hair- und Beautybranche mit innovativen Planungsmethoden: Durch die Einführung einer chronologischen Betrachtungsmöglichkeit mehrerer Versionen eines gleichen Artikels (Ahnentafeln) kann PARSA Beauty die komplexen Lebenszyklen der vielfältigen Produkte (Hair- und Beautytools sowie Accessoires) nun deutlich effizienter verwalten. Verbrauchs- und Bestandsdaten können über Generationen von Artikeln zurückverfolgt werden, um präzise Prognosen für die Zukunft zu erstellen. Das Ergebnis sind optimierte Lagerbestände und eine hohe Lieferbereitschaft für die neuesten Trendprodukte.
PARSA Beauty ist Marktführer seiner Branche und steht für exklusive, innovative und qualitativ hochwertige Beautytools und Accessoires. Mit einer starken Marktpräsenz in Deutschland, Österreich und Osteuropa beliefert das Unternehmen den Drogerie- und Fachhandel sowie Lebensmitteleinzelhandel und übernimmt für diese auch die Regalbestückung.
Diese starke Marktposition kann das Unternehmen nur durch ständige Innovationen festigen. Der sich schnell wandelnde Haarschmuckbereich macht bezüglich der Anzahl der Artikel den größten Anteil aus. Dieser beinhaltet auch Accessoires, die teilweise nur eine Saison erhältlich sind. Aber auch bei weniger trendorientierten Produkten wie Haarbürsten und Kämmen versucht PARSA Beauty immer wieder neue Mehrwerte zu schaffen. Das gesamte Produktportfolio von etwa 5000 Artikeln ist somit einem ständigen, teilweise extrem schnellen Wandel unterworfen.
Diese hohe Dynamik ist eine große Herausforderung für die Disposition: Die Bestände müssen so disponiert werden, dass bei Erscheinen neuer Kollektionen keine Altware mehr auf Lager ist. Schließlich sollen alle Verkaufsregale möglichst schnell mit der neuesten Trendware bestückt werden, um den Abverkauf optimal zu fördern. Die punktgenaue Disposition ist also sehr wichtig für den Erfolg des Unternehmens und muss jede Saison perfekt und immer wieder neu eingestellt werden. Dies war bisher sehr aufwändig.
Die Herausforderung: Effizienzsteigerung im Bestandsmanagement
Die Dispositionsprozesse bei PARSA Beauty waren stark von manuellen, auf Excel basierenden Methoden geprägt. Diese Vorgehensweise war nicht nur zeitaufwändig, sondern auch fehleranfällig und bot wenig Flexibilität, um das sehr agile Sortiment effizient zu managen. So musste jeder Artikel einzeln disponiert werden. Aufgrund der schieren Menge von 5000 Artikeln konnte dies nur einmal im Monat geschehen – und es dauerte eine ganze Woche, bis alle Daten aktualisiert waren.
„Wir waren in einem ständigen Kampf mit unseren Bestandsdaten gefangen und hatten das Gefühl, nicht strategisch genug handeln zu können“, erklärt Gilles Orciari, der bei PARSA Beauty für die Bedarfsplanung zuständig ist.
Erst wenige Jahre nach der zur Umstellung auf SAP suchte PARSA Beauty daher nach einer neuen Lösung für das Dispositionsmanagement, die eine Reihe von Schlüsselfunktionen bieten sollte, die bisher nur unzureichend verfügbar waren. Wichtig war Orciari vor allem eine verbesserte Transparenz für eine effizientere strategische Planung der Trendartikel.
Die Herausforderung: Flüchtige Trendartikel haben keine Historie
Die Herausforderung: Trendartikel haben oft kurze Verweilzeiten auf dem Markt, was die Berechnung von Prognosen, Sicherheitsbeständen und Dispositionsvorschlägen erschwert. „Trendartikel sind kurzlebig und ihre Lebenszyklen liegen auch mal bei weniger 12 Monate, die für eine solide Verbrauchszeitreihe in der Regel erforderlich sind“, erklärt Orciari. Das führt dazu, dass die Verbrauchszeitreihen nicht immer lang genug sind, um zuverlässige Prognosen zu erstellen.
Erweiterte Vererbung von Verbräuchen
Eine Möglichkeit, die Verbrauchszeitreihen zu verlängern, ist jedoch die Vererbung des Verbrauchs. „Neue Artikel sollten idealerweise erst dann auf den Markt kommen, wenn der oder die Vorgänger abverkauft sind“, erklärt Orciari. „Der Nachfolger kennt aber in der Regel nicht automatisch die Bestände und Zu- und Abgangselemente des Vorgängers, was die Disposition des Nachfolgers schwierig und zeitaufwändig macht.“
Lösungen wie SAP erlauben standardmäßig nur einen Vorgänger. PARSA Beauty suchte jedoch nach einer Lösung, mit der mehrere Vorgänger auf einen neuen Artikel referenziert werden können. Gemäß dem FIFO Prinzip können so immer die ältesten Versionen vollständig abverkauft werden, bevor eine neuere Version bestellt wird. Die Reichweiten werden über alle Versionen hinweg ermittelt und potentielle Bestellvorschläge werden immer für die neueste Version ermittelt. Aus diesem Grund suchte das Unternehmen nach einem wesentlich leistungsfähigeren System für das Beziehungsmanagement.
Die Lösung: Nachfolgerbeziehungen hinterlegen
Das jetzt eingesetzte Advanced Planning & Scheduling System DISKOVER der SCT GmbH bietet eine Lösung für diese komplexe Herausforderung. Das System ist in der Lage, beliebige „Stammbäume“ abzubilden, in denen n-Vorgänger auf n-Nachfolger verweisen können. Die Anzahl der Vorgänger und Nachfolger in der Vererbung ist nicht begrenzt. Bei der Vererbung können alle Bestände und alle Zu- und Abgangselemente der Vorgänger übernommen werden.
„Der Nachfolger hat somit ein vollständiges Bild der Bestands- und Bedarfssituation und kann seine eigene Disposition auf Basis dieser umfassenden Informationen entsprechend ausrichten“, erläutert Orciari. „Alles ist automatisiert und durch Prozesse im Regelwerk vom Anwender vorgegeben.“
Darüber hinaus hat PARSA Beauty auf Basis von DISKOVER ein effektives Regelwerk für den Ein- und Auslaufprozess mit verschiedenen Phasen entwickelt, in denen zwischen Ein- und Ausläufen mit und ohne Nachfolger unterschieden wird. Dies ermöglicht eine präzise Steuerung des Übergangs von auslaufenden zu neuen Artikeln, wodurch Überbestände vermieden und Kapital freigesetzt wird.
Die Implementierung von DISKOVER hat PARSA Beauty in die Lage versetzt, die einzigartigen Herausforderungen der Modeplanung besser zu meistern. „Dank DISKOVER können wir jetzt die Dynamik des Modezyklus mit größerer Agilität und Präzision steuern“, erklärt Orciari. „Es hat nicht nur unsere Dispositionsprozesse effizienter gemacht, sondern auch unsere Fähigkeit verbessert, auf sich schnell ändernde Trends und Verbraucherbedürfnisse zu reagieren.“
Resümee und zukünftige Entwicklungen
Die Einführung von DISKOVER und insbesondere der Stammbaumfunktionen hat PARSA Beauty nicht nur zu einem effizienteren Unternehmen gemacht, sondern auch die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhöht, da sie ihre Aufgaben nun effektiver und mit weniger Stress erledigen können.
„Auch die Visualisierungsmöglichkeiten und die einfache Bedienung sind hervorragend“, erklärt Orciari. Jeder Mitarbeiter kann sich die Daten schnell zusammenstellen. Es ist nicht nötig, verschiedene Transaktionen in SAP zu öffnen, Daten herunterzuladen und aufwendig nachzubereiten . Die Implementierung des DISKOVER-Systems markierte somit einen Wendepunkt für PARSA Beauty. Die Einführung von DISKOVER ist jedoch nur der Anfang einer kontinuierlichen Optimierung des Dispositionsmanagements. Zukünftige Pläne umfassen die Integration des DISKOVER-Vertriebsmoduls, um den Prozess der Eingabe von Verkaufsprognosen und Sell-Out-Daten weiter zu vereinfachen. Die noch bessere Erfassung der Abverkaufsdaten ist für PARSA Beauty vor allem für die weitere Optimierung des Retail-Segments entscheidend. Die Optimierung der Absatzprognosen für das Projektgeschäft zielen vor allem auf Effizienzsteigerungen im Private Label Geschäft ab.
Gilles Orciari
Leiter Demand Planning bei Parsa