Diesen Begriff kennen wenige; nicht einmal Google, trotzdem waren viele Materialwirtschaftssysteme davon bereits betroffen.
Die Meldebestandsblockade beschreibt eine Situation, die in manchen ERP-Systemen bei Anwendung der Meldebestandssteuerung (Verbrauchssteuerung) auftreten kann.
Auf einem Lagerort liegt zwar Material, doch weniger, als für einen konkreten Fertigungs- oder Kundenauftrag erforderlich ist. Der entsprechende Auftrag kann deshalb nicht mit Material versorgt und damit ausgeführt werden. Sofern keine weiteren Aufträge anstehen, die weniger Material benötigen als auf Lager liegt, wird der „große“ Auftrag ohne manuelles Eingreifen eines Disponenten nicht zu einer Nachbevorratung an Material führen und damit nie bedient werden können.
Eine automatische Nachbevorratung würde erst ausgelöst werden, wenn der Meldebestand unterschritten würde. Dies geschieht jedoch nicht, da für den großen Auftrag nicht genug Material vorliegt. Ohne Unterschreitung des Meldebestandes erfolgt aber keine automatische Bedarfsauslösung. Es fließt also kein Material auf den Lagerort nach, das für ausreichenden Bestand sorgen und damit das Bedienen des Auftrages ermöglichen könnte.
Unser Tipp:
Sie sollten unbedingt überprüfen, wie Ihr ERP- oder Planungssystem mit dieser Konstellation dispositiv umgeht. Manche Meldebestandsmechanismen können eine solche Meldebestandsblockade selbständig lösen, indem sie z.B. auch dann eine Nachbevorratung auslösen, wenn eine Auftragslosgröße größer als der Meldebestand ist. Sollten Meldebestandsblockaden in Ihrer Software geschehen können, sollten Sie regelmäßig die Losgrößen anstehender Fertigungs- oder Kundenaufträge mit den Meldebestandswerten der verbrauchsgesteuerten Artikel vergleichen, die für die Ausführung der Aufträge erforderlich sind.