Ist ja auch kein Wunder, denn mit dem ersten Erscheinen der Spekulatiusplätzchen, die nun als Palettenware in den Gängen der Geschäfte stehen, sind sie für mich Hauptnahrungsmittel. Und die Adventszeit mit ihren schmackhaften Verführungen steht erst noch bevor! Irgendwann ist das Kneifen dann so störend, dass ich wieder einen Gang zurückschalte, um wieder ohne große Anstrengung in meine Hosen und Hemden zu kommen. Schließlich möchte ich mich nicht für teures Geld neu einkleiden, nur weil ich der süßen Versuchung nicht widerstehen kann.
Über einen äußeren Zwang kann man sich also disziplinieren. Genauso ging es einem Unternehmen, von dem ich in meinen Seminaren gerne berichte: erst als das Management die Lagerflächen um 60% reduziert hat, wurden Ideen entwickelt und Maßnahmen ergriffen, um mit der reduzierten Kapazität auszukommen. Am Ende gab es sehr innovative Lösungen, mit denen man sehr erfolgreich wurde!
Heute habe ich die gleiche Systematik in abgewandelter Form beobachten können: das Management hat trotz gut laufender Geschäfte entschieden, das Personal in den administrativen Bereichen zu reduzieren. Freiwerdende Stellen wurden nicht mehr besetzt, Mitarbeiter umbesetzt, bis der Schmerz bei den Kollegen so groß geworden ist, dass sie nun nach Möglichkeiten suchen, die Prozesse zu verschlanken und zu vereinfachen. Aufwandskiller werden identifiziert, die Notwendigkeit bestimmter Tätigkeiten hinterfragt, und die Möglichkeiten der IT-Systeme intensiver genutzt. Der MRP muss auf einmal nicht mehr alle 4 Stunden laufen und die Disponenten auf ein Neues mit Materialien beschäftigen, die sie schon am Vormittag gesichtet haben. Routinearbeiten wie Stammdatenpflege werden automatisiert und die Bestellung der C-Teile übernimmt nun das System. Es war eine Freude zu sehen, wie kreativ und ideenreich das Team dabei wurde. Ein Ende der Einfälle ist noch nicht abzusehen, die Prozesse kneifen halt immer noch an der einen oder anderen Stelle.
Ich wünsche Ihnen eine schmerzfreie Adventszeit bei konstanter Kleidergröße 🙂
Mit besten Grüßen
-Bernd Reineke-
