Eine Nachricht Anfang des Jahres ließ mich aufhorchen: „Deutsche Unternehmen bekommen keine Holz-Paletten mehr! Paletten für den Transport von Waren werden knapp in Deutschland. Die Lieferzeiten für Holz- und Chemiepaletten steigen auf mehrere Wochen.“ Als Ursache wird die hohe Nachfrage für Transporte genannt. Logisch, die Konjunktur brummt und es kommt hinzu, dass viele Einkäufer zum Jahresabschluss die Ware auf Anfang Januar terminieren. Daher also die hohe Nachfrage an Paletten. Aber das würde ja auch bedeuten, dass das Fassungsvermögen der Transportmittel beliebig steigerbar ist, was ich doch sehr bezweifeln möchte. Wie Sie sicher wissen, ist die durchschnittliche Verweilzeit im Lager deutlich höher als die eigentliche Transportzeit. Es kann also nicht allein das Transportaufkommen als Ursache gelten, eher noch das Lagern der Waren an sich.
Und das beunruhigt mich ein wenig. Denn in konjunkturell starken Zeiten nimmt man erhöhte Bestände gerne in Kauf, sorgen sie doch für gute Verfügbarkeiten trotz knapp werdender Kapazitäten. Aufgrund hoher Umsätze kann man es sich ja auch leisten. Doch wenn die Konjunktur auch nur leicht abnimmt, die Absatzplanung dies aber nicht erkennt, steigen die Bestände und es laufen die Läger voll! Und dies wirkt sich natürlich auch auf den Palettenbedarf aus. Ich möchte nicht allzu pessimistisch sein, aber 2008 gab es auch Frühindikatoren für die Rezession, die damals nicht ernst genommen wurden. Dies sollten wir beim nächsten Mal vermeiden. Daher gilt es, sich gerade in guten Zeiten auf schlechte Zeiten vorzubereiten. Dazu zählt insbesondere, die Bestände und Verbräuche im Blick zu halten, um nicht im Abschwung zusehen zu müssen, wie die hart erarbeitete Liquidität in Beständen verhaftet wird. Es ist Zeit, die Prozesse zu überprüfen, den Planungsoptimismus zu hinterfragen und sich mit Degressionsszenarien zu beschäftigen.
Sollten Sie dabei Unterstützung von einem erfahrenen Beratungshaus benötigen, stehen wir gerne an Ihrer Seite. Seit nunmehr 25 Jahren betreiben wir erfolgreich Projekte im Bereich Bestandsmanagement und Supply Chain Management. Darauf sind wir stolz! Dies ist aber kein Grund, sich auf den Lorbeeren auszuruhen. Im Gegenteil, es ist unser Ansporn für die weitere Optimierung unserer eigenen Vorgehensweisen und Methoden.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und gutes Gelingen!