Der Mindestbestand stellt einen Wert dar, der in den meisten ERP-Systemen artikelspezifisch hinterlegt werden kann.
Der Mindestbestand ist somit eine Steuerungsgröße in der Materialwirtschaft und beschreibt die Bestandsuntergrenze eines Artikels, die nie unterschritten werden sollte. Er wird gerne mit dem Sicherheitsbestand verwechselt, weil auch dieser eine Bestandsuntergrenze darstellt. Während jedoch der Sicherheitsbestand statistisch ermittelt werden sollte und typischerweise auf das Abpuffern von Bedarfsschwankungen ausgerichtet ist, entspricht der Mindestbestand einer zumeist vom Anwender gesetzten Untergrenze. Gründe für das Setzen eines Mindestbestands, ergänzend zum Sicherheitsbestand, können technische oder vertragliche Kriterien mit Kunden oder Lieferanten sein.
Ein differenziert arbeitendes und sauber eingestelltes ERP-System wird bei der Disposition versuchen, den Mindestabstand planerisch nicht anzugreifen. Sollte der vom System ermittelte Sicherheitsbestand größer als der Mindestbestand sein, wird versucht, diesen nicht zu unterschreiten. Fällt der Sicherheitsbestand geringer als der Mindestbestand aus, wird trotzdem der Mindestbestand abgesichert. Der Mindestbestand wirkt deshalb wie ein Mindestsicherheitsbestand, der unabhängig von dem errechneten Sicherheitsbestandswert nicht unterschritten werden soll.
Unser Tipp: In der Praxis laufen die Begriffe Sicherheitsbestand, Mindestbestand und eiserner Bestand bunt durcheinander und werden zuweilen als Synonyme verstanden. Stellen Sie in Besprechungen immer sicher, dass Sie über dieselbe Steuerungsgröße sprechen und versichern Sie sich, wie genau die drei Bestandssteuerparameter in Ihrem ERP-System arbeiten.