Das Trichtermodell beschreibt das Verhalten einer Produktionskapazität in Bezug auf die Abarbeitung von Fertigungsaufträgen in Form eines Analogiemodells eines Wassertrichters.
Jeder Kapazitätstrichter hat eine maximale Leistung. Fließt pro Zeiteinheit mehr Auftragsvolumen (gemessen in Stunden) zu, als pro Zeiteinheit abgearbeitet werden kann, steigt der Auftragsbestand im Trichter. Aus dem höheren Auftragsbestand im Trichter resultiert eine längere Warteschlange an Auftragsinhalt, was wiederum zu verlängerter Durchlaufzeit führt. Die Länge der Durchlaufzeit ergibt sich aus dem Auftragsbestand in Stunden dividiert durch die Leistung in Stunden pro Betriebskalendertag.
Aus dem Trichtermodell ergibt sich, dass Durchlaufzeit und Kapazitätsauslastung nicht unabhängig voneinander eingestellt werden können und dass die entscheidende Steuerungsgröße zum Abgleich der beiden Größen gegeneinander der mittlere gewichtete Auftragsbestand in Trichter darstellt.
Unser Tipp:
Die entscheidende Steuerungsgröße, um Durchlaufzeit und Kapazitätsauslastung an der Fertigungskapazität in einer Werkstattfertigung richtig einzustellen, stellt nicht der Zeitpunkt der Auftragsfreigabe dar, sondern der Umlaufbestand im Kapazitätstrichter, gemessen in Arbeitsstunden. Dieser Umlaufbestand kann in der Praxis zumeist nur durch die Anpassung des Leistung der Fertigungskapazität konstant gehalten werden; seltener durch die Steuerung des Zuflusses an neuen Aufträgen.