Unter einem Strukturbruch versteht man in der Absatzprognostik eine plötzliche und deutliche Veränderung des Nachfrageverhaltens nach einem Artikel. Die Ursache für Strukturbrüche ist im Allgemeinen eine abrupte Veränderung des Marktverhaltens oder des Verhaltens einzelner Kunden, die für einen Großteil der Marktnachfrage stehen. Das Kritische an Strukturbrüchen ist, dass Prognosen ohne weitere Maßnahmen nur mit einer gewissen Verzögerung darauf reagieren, da man bei den wenigsten Artikel eine spontane deutliche Veränderung der Nachfrage sofort als nachhaltige Änderung erkennen kann.
Unser Tipp:
Um das Risiko für Strukturbrüche bei Artikeln zu erkennen, bei denen die Hauptmengen von wenigen Kunden bezogen werden, hilft eine STU-Analyse. Sie zeigt die hierfür sensiblen Artikel auf.
Eine Vielzahl von Strukturbrüchen ist in der Praxis vorab bekannt, erreicht aber nicht die verantwortlichen Planer, da manchmal keine systematischen Kommunikationskanäle geschaltet sind. Wenn ein großer Kunde droht wegzubrechen, geschieht dies selten aus heiterem Himmel. Wenn sich der Vertrieb von einem Markt zurückzieht, kann man sich auf den drohenden Nachfrageeinbruch einstellen; vorausgesetzt, man wird informiert. Entsprechendes gilt für positive Strukturbrüche, die spontan zu deutlich höherer Nachfrage führen.
Die Erfahrung zeigt aber auch, dass ein gutes System zur Absatzprognose auf negative wie positive Strukturbrüche schneller reagiert als viele menschliche Planer. Wenn Sie also gute Erfahrungen mit Ihren softwaregestützten Absatzprognosen gemacht haben, sollten Sie im Zweifelsfalle dem Prognosesystem trauen anstatt sich gegen die Vorschläge des Systems zu stemmen.