End-to-End Supply Chain Management (E2E) ist ein umfassendes Konzept, das eine unter ganzheitlichen Gesichtspunkten effiziente Supply Chain anstrebt, in dem alle Elemente berücksichtigt werden, die die Effizienz der Supply Chain beeinflussen.
Das Supply Chain Management strebt üblicherweise eine durchgängige und effiziente Prozesskette durch Planung, Beschaffung, Produktion, Lagerung, Distribution und Kundenservice hindurch an. E2E ergänzt diese Dimension, indem die Schnittstellen des Supply Chain Managements zu anderen Unternehmensbereichen in das Supply Chain Management mit einbezogen werden. Dies beginnt mit einem Produktdesign, das eine effiziente Supply Chain ermöglicht, wirkt unter Supply Chain-Gesichtspunkten auf die Gestaltung des Produktportfolios ein und berücksichtigt auch die Anforderungen von Reparatur, Retrologistik und Recycling.
Ziel des E2E ist es nicht, alle Produktaspekte den Anforderungen einer effizienten Supply Chain zu unterwerfen, sondern eine möglichste hohe Gesamteffizienz der Wertschöpfung zu erreichen.
Wirtschaftliche Vorteile, die sich aus der „egoistischen“ Betrachtung eines Fachbereiches ergeben, dürfen nicht durch resultierende wirtschaftliche Nachteile an anderer Stelle zunichte gemacht werden. Da in der Praxis gegenwärtig noch meist wirtschaftliche Belange von Einkauf, Produktion und Vertrieb im Vordergrund stehen, ohne die resultierenden Kosten für die Supply Chain zu berücksichtigen, strebt E2E an, dem entgegenzuwirken.
Unser Tipp:
Es lohnt sich, das beträchtliche Optimierungspotenzial an den Schnittstellen zwischen dem Supply Chain Management und anderen betrieblichen Funktionen zu heben und nutzen.
Ideen in den Bereichen Produktmanagement, Produktdesign und Konstruktion, Einkauf, Produktion und Distribution lassen sich schnell finden, wenn man gedanklich den Hut wechselt und folgende Überlegungen anstellt: Wie sähen Lösungen aus und welche Entscheidungen müssten getroffen werden, wenn das Ziel im Vordergrund stünde, eine möglichst effiziente und effektive Supply Chain zu erreichen?
Manche der so entwickelten Ideen würden zwar das Supply Chain Management auf Kosten anderer Bereiche optimieren und damit den Spieß nur herumdrehen. Sie werden aber auch zu Ideen gelangen, die ohne Nachteile für andere Unternehmensziele realisiert werden können und vermutlich Ansätze für ein Trade-off zwischen den Zielen verschiedener Unternehmensfunktionen finden, die im Interesse der Gesamteffizienz diskutiert werden sollten.