Insights aus erster Hand: Ein Blick hinter die Kulissen unserer Anwender 

Insights aus erster Hand: Ein Blick hinter die Kulissen unserer Anwender 

Roman Clausnitzer über die Einführung von DISKOVER bei Kopp  

Um die Effizienz ihrer Prozesse zu steigern, hat die Heinrich Kopp GmbH die modulare Planungs-, Analyse- und Simulationssoftware DISKOVER von SCT eingeführt. Kopp, ein führender Anbieter von Elektroinstallationsmaterial und -technik mit Sitz in Kahl am Main, entwickelt, fertigt und vertreibt weltweit elektrotechnische Produkte über den Fachgroßhandel und Baumärkte. 

Mit rund 7.000 Artikeln, die vom einfachen Stecker über Adapter und Steckdosenleisten bis hin zu mobilen Geräten und innovativen Funksystemen für die Elektroinstallation reichen, wendet sich Kopp sowohl an den Elektroinstallateur als auch den Heimwerker. Im Interview gibt Roman Clausnitzer, Leiter Einkauf und S&OP bei Kopp, Einblicke in seine Erfahrungen und berichtet über die Veränderungen und Vorteile, die der Einsatz von DISKOVER bei Kopp mit sich gebracht hat

Herr Clausnitzer, was hat Sie dazu bewogen, eine neue Dispo-Software einzuführen? 

Unser Hauptantrieb war die Notwendigkeit, unsere Prognosegenauigkeit und Bestände zu optimieren. Vor DISKOVER hatten wir eine automatisierte, aber recht starre Prozesslandschaft, die auf historischen Daten basierte und wenig Flexibilität für Anpassungen bot. Die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, dass wir schnell auf Marktveränderungen reagieren müssen. Mit DISKOVER können wir nun verschiedene Szenarien simulieren und unsere Planung dynamisch anpassen, was im heutigen volatilen Marktumfeld immer wichtiger wird. Zum Glück hatten wir mit der Einführung von DISKOVER bereits vor der Pandemie begonnen.  

Wo stehen Sie heute, was hat sich seit DISKOVER bei Kopp geändert hat? 

DISKOVER hat uns in der Tat in der Prognosegenauigkeit und Bestandsoptimierung enorme Vorteile gebracht. Früher lag unsere Prognosegenauigkeit zwischen 30 und 60 Prozent, heute erreichen wir 70 bis 90 Prozent. Dies hat direkte Auswirkungen auf unsere Bestandsführung und Lieferfähigkeit. Wir konnten die Anzahl der Fehlbestände reduzieren und gleichzeitig die Lagerbestände optimieren.  

Auch die Transparenz unserer Prozesse hat sich verbessert. Heute sind wir in der Lage, potenzielle Probleme früher zu erkennen und zu beheben. Wir nutzen das System, um schnell und effizient verschiedene Szenarien zu testen und grafische Auswertungen zu generieren. Das spart nicht nur Zeit, sondern verbessert auch die Qualität unserer Entscheidungen. Gleichzeitig konnten wir die Kompetenz unserer Beschäftigten deutlich steigern, was sich positiv auf die gesamte Organisation auswirkt.  

Interessant. Oft ist die Einführung eines neuen Systems mit Ängsten verbunden – mit der Angst, das neue System nicht zu verstehen oder mit der Angst, den Arbeitsplatz zu verlieren. Wie sind Sie damit umgegangen? 

Schulungen waren ein zentraler Bestandteil der Einführung von DISKOVER bei uns. Wir haben intensiv in die Aus- und Weiterbildung unseres Teams investiert, um sicherzustellen, dass alle die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten erwerben. Neben Trainings am System selbst haben wir auch theoretische Schulungen durchgeführt, um ein fundiertes Verständnis für die Planungs- und Dispositionsprozesse zu vermitteln. Diese Schulungen sind nicht nur für die Einführung wichtig, sondern werden auch regelmäßig für neue Mitarbeiter wiederholt. 

Natürlich gab es anfangs Bedenken und Ängste. DISKOVER wurde von unseren Mitarbeitern jedoch überwiegend positiv aufgenommen. Da haben die Schulungen mit Sicherheit einen wichtigen Beitrag geleistet. Gleichzeitig nutzten viele Teammitglieder die Einführung als Chance, ihre eigenen Fähigkeiten weiterzuentwickeln und ihre Kompetenz unter Beweis zu stellen anstelle sich mit Routineentscheidungen zu beschäftigen, die die Software selbst treffen kann. 

Gibt es für Sie Highlights in DISKOVER, die Ihre Mitarbeiter bei ihrer Arbeit unterstützen? 

Ein herausragender Vorteil von DISKOVER ist meiner Meinung nach die grafische Unterstützung, die es uns ermöglicht, verschiedene Szenarien schnell und übersichtlich zu testen. So können wir etwa die Variabilität der Eindeckzeit analysieren, und wir sehen sofort, wie sich die Bestände entwickeln, wenn wir die Mindestlosgröße ändern.  

Ein weiteres Highlight ist die Möglichkeit, Nicht-DISKOVER-Nutzer über automatisierte Forecasts und Berichte einzubinden, sodass externe Partner, wie Lieferanten, auf dem neuesten Stand bleiben. Zudem nutzen wir das Berichtswesen intensiv, um Kennzahlen und Dashboards zu erstellen, die auch für Nicht-DISKOVER-Nutzer zugänglich sind. Diese Features tragen merklich zu einer reibungslosen Zusammenarbeit bei. 

Hervorheben möchte ich auch Zusatzfunktionen wie die Verbunddisposition, die uns bei der Containerbefüllung aus Asien enorm hilft, da wir Bestellungen effizienter bündeln und verwalten können. Und die Kalendersteuerung ist für uns wichtig, um automatisiert Feiertage wie das Chinese New Year oder andere lokale Ereignisse automatisiert berücksichtigen zu können. Diese Funktionen sparen uns viel Zeit und machen die Prozesse deutlich einfacher. 

Wo sehen Sie rückblickend die größten Herausforderungen für eine erfolgreiche Umsetzung? 

Das Implementieren neuer Software läuft auch bei uns nicht ohne Herausforderungen. Eine unserer größten Aufgaben ist bei uns die Anpassung bestehender Planungsabläufe und Sicherheitsbestandsstrukturen. Sicherheitsbestände auf Komponentenebene gab es beispielsweise bisher nicht in unserem System. Früher haben wir mit pauschalen Sicherheitszeiten gearbeitet. Jetzt, dank DISKOVER, verfügen wir über eine teilespezifischere und automatisierte Steuerung durch ein Regelwerk. Das hat dazu geführt, dass die Dispositionsabteilung neue Aufgaben übernommen hat. Wir müssen nun prüfen, wie wir hier am besten priorisieren. 

Die Einführung von DISKOVER bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Optimierung der Planungs- und Dispositionsprozesse, was zu einer effizienteren und effektiveren Logistik führt: 

  1. Verbesserte Prognosegenauigkeit: Die Genauigkeit der Absatzprognosen hat sich deutlich verbessert, von zuvor 30-60 % auf nun 70-90 %. Dies ermöglicht eine präzisere Planung und reduziert Über- oder Unterbestände. 

  1. Frühzeitige Erkennung von Problemen: Mit DISKOVER können Schmerzpunkte früher erkannt werden, was auch in Krisenzeiten, wie der Coronapandemie, von Vorteil ist. 

  1. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: DISKOVER ermöglicht es, schnell und einfach verschiedene Prognosemodelle zu testen und anzupassen, was besonders bei unvorhersehbaren Ereignissen oder der Einführung neuer Produkte hilfreich ist. 

  1. Effizienzsteigerung durch grafische Unterstützung: Die grafische Darstellung von Daten und Ergebnissen erleichtert die Analyse und Entscheidungsfindung. Anwender können schnell verschiedene Szenarien simulieren und deren Auswirkungen auf Bestände und Eindeckzeiten visualisieren. 

  1. Unabhängigkeit von der IT: Viele strukturelle Änderungen und strategische Einstellungen können eigenständig vorgenommen werden, ohne dass die IT-Abteilung eingebunden werden muss. Die IT muss auch ansonsten keine Kapazitäten für die Anwenderbetreuung bereitstellen. Wenn Unterstützung bei fachlichen Fragen, der Interpretation von Planungsentscheidungen oder der Bedienung des Systems benötigt wird, kann direkt ein persönlicher Betreuer im Service-Center des Herstellers angesprochen werden. 

  1. Zeitersparnis: Durch die umfassende Ansichtsmöglichkeit und die einfache Handhabung von DISKOVER sparen Disponenten Zeit bei der Analyse und Planung. Dies ist besonders nützlich im produktionsnahen Bereich, wo schnelle Entscheidungen getroffen werden müssen. Funktionen wie die Verbunddisposition und die Kalendersteuerung erleichtern die Handhabung von komplexen Dispositionsaufgaben. 

  1. Erweiterte Berichtsfunktionen: DISKOVER bietet umfangreiche Berichtsfunktionen, die es ermöglichen, Kennzahlen und Dashboards zu erstellen und Nicht-DISKOVER-Nutzer einzubinden. Automatisierte Forecasts und Lieferantenanbindungen erleichtern die Zusammenarbeit und optimieren die Prozesse. 

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Prof. Dr. Andreas Kemmner