Kurz & bündig: Der Meldebestand

Ein einfaches Dispositionsverfahren ist das Bestellpunktverfahren. Es arbeitet mit einem Meldebestand, oft auch Bestellpunkt genannt, bei dessen Unterschreiten automatisch die Beschaffung angestoßen wird.

Die Beschaffung erfolgt also verbrauchsorientiert (Pull-Prinzip) und nicht deterministisch (Push-Prinzip). Der Meldebestand ist so zu dimensionieren, dass er die Bedarfe bis zum Ablauf der Wiederbeschaffungszeit deckt. Somit ergibt er sich aus der Summe des Sicherheitsbestands und des Grundbedarfs innerhalb der Wiederbeschaffungszeit. Kurze Wiederbschaffungszeiten führen also zu geringen Meldebeständen, lange Wiederbeschaffungszeiten zu hohen Meldebeständen. Das Bestellpunktverfahren ist damit eher für Materialien mit kurzen Wiederbeschaffungszeiten geeignet.

Unser Tipp:

Da sich das Bedarfsverhalten eines Materials ändern kann, muss der Meldebestand regelmäßig überprüft und angepasst werden. In der Regel sind Meldebestände zu hoch angesetzt, da bei auftretendem Materialmangel der Meldebestand manuell hoch gesetzt wird. Oft verharrt er dann auf hohem Niveau, da zu hohe Bestände im betrieblichen Alltag nicht entdeckt werden, sondern nur durch entsprechende Analysen im Bestands­controlling. Stellen Sie in Ihrem ERP-System also das Bestellpunktverfahren auf dynamische Meldebestandsberechnung ein, um den Meldebestand stets auf angemessenem Niveau zu halten. Verfügt Ihr ERP-System nicht über diese Funktion, ermitteln Sie die richtigen Meldebestände regelmäßig außerhalb des Systems. Sollten Sie hierzu Fragen haben, rufen Sie uns einfach an.

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Prof. Dr. Andreas Kemmner

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